Es ist soweit, das Jahr 2018 steht kurz vor der Tür. Eigentlich doch der perfekte Moment, das alte Jahr Revue passeren zu lassen und einen Ausblick auf das neue Jahr zu geben! Das werde ich auch tun, in meinem Newsletter (zu dem könnt ihr euch übrigens hier anmelden und immer auf dem neuesten Stand über meine Reisen, Neuigkeiten und sonstige Ereignisse bleiben).

Ich versuche immer so ehrlich wie möglich zu sein. Egal, ob ich einen Reisebericht schreiben, mich mit meinen Freunden oder Familie unterhalte oder einfach so mein Herz ausschütte. Dennoch merke ich wie ich hin und wieder versuche mich nach außen hin positiv zu geben, obwohl ich innerlich in Tränen ausbrechen könnte. Ich möchte mich nicht beschweren, denn ich denke ich habe bisher ziemliches Glück im Leben gehabt. Ich habe einen gut bezahlten Job, der meine Reisen bezahlt, einen sehr toleranten Chef, der mir unglaubliche Urlaubszeitkonstellationen erlaubt, ich habe Freunde, und meine Familie ist bisher von größeren negativen Ereignissen verschont geblieben. Noch dazu, durfte ich dieses Jahr (das vierte Jahre in Folge) wahnsinnig viele neue Orte sehen und bereisen und dazu auch noch neue Bekanntschaften off- und online schließen, die ich nicht mehr missen möchte. Dass sich das bloggen für mich zu einer echten Leidenschaft entwickelt hat (hier mal eine Leseprobe eines meiner allerersten Artikel – wer meine aktuellen Beiträge kennt wird einen ziemlichen Unterschied feststellen ? ) ist nur das Tüpfelchen auf dem “i”.

Und dennoch, wie fast jedes Jahr, verfalle ich um diese Zeit in eine Art Silvester-Depression. (Keine Sorge, ich werde mich nicht gleich aus dem Fenster stürzen. Obwohl es schon hier und da mal so einen Gedanken gab…) Ich fühl mich jedes Jahr aufs neue, als käme mit dem Ende des Jahres auch das Ende der Welt. Die ganzen schönen Erlebnisse, welche ich das ganze Jahr über erleben und sammeln konnte, verblassen fast total und ich fühle mich einfach traurig und vorallem einsam.

Möglicherweise liegt das daran, dass ich es eigentlich auch bin, zumindest einsam. Nicht unbedingt einsam, aber allein. Ich lebe ich einer fremden Stadt, fernab von meiner Familie. Und einen festen Freundeskreis bei dem man sich darauf verlassen kann, dass immer einer feiert, habe ich nicht, dafür bin ich einfach zu oft umgezogen. Von Eisenhüttenstadt, über Magdeburg, nach Paderborn und am Ende eben nach Düsseldorf. Ich habe viele Freunde unterwegs gewonnen und auch wieder verloren, aber nie war es so, dass alle irgendwie zusammengehörten.

Auch meine Freunde hier in Düsseldorf, sind kein geschlossener Kreis, wo sich jeder kennt. Im Gegenteil, ich habe Freunde hier und dort und jeder von Ihnen hat wiederum seinen eigenen Freundeskreis, weil sie, in den meisten Fällen, schon ihr ganzes Leben hier verbracht haben und somit immer dieselben Menschen um sich herum haben. Im Prinzip, weiß jeder von ihnen, was er nächstes Jahr machen könnte. Nur ich stehe da und muss mir jedes Mal überlegen, wen ich fragen könnte und ob ich mich zu der jeweiligen Party einladen darf. Ganz abgesehen davon, dass ich in diesen Fällen meistens nur den Gastgeber kenne und sonst niemanden und ich mal wieder so tun muss, als wäre ich sonst wie extrovertiert, damit irgendjemand mit mir spricht.

Und das schlimmste kommt erst noch. Punkt Mitternacht fallen sich alle gegenseitig um den Hals. Natürlich sind es alle Pärchen, sodass diese sich zuerst zum neuen Jahr beglückwünschen, dann erstmal alle anderen, die sich schon den Großteil ihres Lebens kennen und gaaaaanz Ende, wenn all irgendwie durch sind, komme ich an die Reihe. Das arme einsame Single Mädchen, welches niemanden auf der Feier kennt und die ganze Zeit alleine da steht und wartet, dass alle anderen endlich fertig sind.  Happy New Year! (Auch hier bitte keine Panik. Nicht jedes Jahr läuft so fies ab, einige waren sogar ganz schön, aber es gab das ein oder andere Jahr, wo es genau so war).

Dieses Jahr wird alles anders. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden. Schon vor Wochen habe ich den Entschluss gefasst, mir diesen Stress dieses Jahr nicht anzutun. Keine Suche nach einer Feiermöglichkeit, nichts organisieren müssen oder anderen (alleinfeiernden) Freunden in den Hintern zu treten, dass mal irgendwas in die Wege geleitet wird (das mache ich sonst schon das ganze Jahr über).

Ich empfinde Silvester immer ein wenig als eine, mich durch Gruppenzwang nötigende Veranstaltung, wo Menschen zusammenkommen, um feiern zu “MÜSSEN”. Nur weil der Jahreswechsel ein so “magisches” Datum sein soll. Ende und Anfang zugleich. Wir feiern, das alte Jahr mit seinen Ereignissen, ob gut oder schlecht und begrüßen das neue Jahr mit Euphorie, in der Hoffnung, dass alles noch besser wird. Ich persönlich bin gegen diese gezwungenen Rituale. Ähnlich wie Karneval oder runde Geburtstage. Warum feiert man unbedingt den 35. Geburtstag und nicht etwa den 37.? Aber ich schweife ab. Mir geht es heute um Silvester… Ich werde alleine sein. Möglicherweise bestelle ich mir eine Pizza, gönne mir meine letzten Schokoladenreste von Weihnachten, trinke einen leckeren Schockosecco und werde mir die heutigen Spiele der NFL anschauen (hoffentlich schaffen es die Eagles auch ohne Carson Wentz :-O). Klingt nach einem Plan oder? 

Einfach schon Wochen vorher zu wissen, was ich tun werde. So entspannt war ich selten in dieser Zeit. Und doch, habe ich kalte Füße bekommen und noch kurzfristig zwei Freundinnen gefragt. Die eine feiert mit ihren Nachbarn und die andere hat sich vorgenommen sich aus Liebeskummer die Augen aus dem Kopf zu heulen. Na ja, ich kanns verstehen… So ging es mir auch schon mal. Und wenn ihr euch fragt, warum ich am Ende doch noch kalte Füße bekommen habe? Ganz einfach, weil man das doch so macht an Silvester. Oder etwa nicht? Man bleibt nicht allein, man sucht sich eine Party oder sonst irgendeine Lokation, wo man mit Menschen zusammen ist, egal wie gut man diese kennt und dann das neue Jahr begrüßt. Ist das nicht so? Geht es euch nicht auch so?

Vielleicht bin ich gerade wirklich nur etwas depressiv. Vielleicht habe ich auch einen Hang zum dramatischen (nein, eigentlich nicht, normalerweise halte ich meine Klappe und mache gute Miene zum Silvesterspiel). Morgen geht es ja auch schon wieder weiter. Wobei mir der Januar immer wie ein großes schwarzes Loch vorkommt. Alles ist zu Ende, nichts hat so richtig schon begonnen, alles ist irgendwie auf Stillstand. Erst ab Februar, im schlimmsten Fall erst März, geht das Leben wieder los. Die ersten Sonnenstrahlen kommen wieder raus, die ersten Blüten beginnen zu blühen, die ersten großen Reisepläne kommen wieder näher. Alles wacht irgendwie aus einem Winterschlaf auf. Ist das eventuell diese berühmte Winterdepression? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eins. Jedes Jahr um diese Zeit, habe ich dieselben nicht ganz so positiven Gedanken und ich frage mich, ob das jemals anders sein wird. Ich suche es mir nicht aus, die sind einfach so da.

So, damit bin ich am Ende mit meines kleinen Klageliedes angelangt. Mein Fazit: Schreiben und sprechen hilft, meine lieben Bloggerherzen. Das stelle ich immer wieder fest. Ich habe diesen Text mit einem ziemlich traurigen Gefühl angefangen und jetzt wo es einmal raus ist, merke ich, wie sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen schleicht. Ich fühle mich sogar ein wenig motivierter, dass neue vielleicht doch mit etwas Euphorie begrüßen zu wollen. Schließlich kann es ja nix dafür, dass das eine vorbei ist und es selbst noch nicht richtig begonnen hat. Und überhaupt, habe ich einiges vor in 2018.

Wie auch immer, ich wünsche euch allen ein großartiges neues Jahr. Und egal ob, wie und wo ihr feiert, habt eine gute Zeit. Wir sehen/ lesen uns im nächsten Jahr!

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Eure Pia!