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Der erste Plan – oder Milchmädchenrechnung (Teil 3)

(hier geht es zu Teil 1 und Teil 2)

Im ersten Schritt wusste ich, was ich nicht mehr wollte ganz genau, aber was ich genau machen würde, war noch nicht klar. Mein Plan war Selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten, und das nach eigener freien Zeiteinteilung und egal von wo aus auf dieser Welt. Weil ich sehr gerne reise, möchte ich also von egal wo aus, arbeiten können. Es muss bei meinem Geschäft egal sein, ob ich von New York oder von Nairobi aus agiere. Das waren meine ersten Voraussetzungen.  Kann man so beginnen zu planen?

Kann man.

Eigene Kosten – Aufstellung

Kosten Planung Milchmädchen sind nicht zu unterschätzen. Gerade sie leiden unter jedem Cent, an dem sie sich vertun. Darum beginnt man mal einfach an einer sogenannten Überschlagsrechnung.

Wer von uns hat wirklich im Kopf, was er auf Euro und Cent im Monat an laufenden Kosten hat? Ich wage zu behaupten, kaum jemand. Wird doch alles bequem vom Konto oder den Kreditkarten abgebucht und regelmäßig ist der Monat zu lang für das Gehalt. Oder? Viele von uns befinden sich gegen Ende des Monats bereits im Dispositionskredit und zählen die Tage zum 1.ten des Monats.

Um sich mal genau anzusehen, was man so im Monat an Aufwand hat, bleibt nur der Griff zu den Kontoauszügen, ein Blatt Papier und ein Taschenrechner, oder Kopfrechnen.

Blättere auch mal die Monate Januar, Dezember oder Juli heraus. Hier findest du auch halbjährliche Raten, wie z.B. Versicherungen oder Jahresabrechnungen des KFZ oder Stromnachzahlungen usw.

Alle diese Kosten sollten wir nun einmal zusammenrechnen und die Belastung pro Monat  so exakt wie möglich ermitteln.

Das erste Target in Sicht

Am Ende der Aufzählung siehst du nun auch nur die halbe Wahrheit, oder sagen wir mal 70 %. Aber man bekommt ein Gefühl, für das, was man bisher vielleicht als Angestellter monatlich so ausgegeben hat. Und da ist der Urlaub, die Bekleidung und sonstige Anschaffungen noch nicht mal dabei.

Sagen wir mal, unsere Rechnung beläuft sich nun auf 1.800 Euro/ laufende Kosten pro Monat.

Das ist jetzt NETTO , was du mit deinem künftigen Unternehmen in Zukunft erwirtschaften solltest. Es sei denn, du machst Abstriche. Klar anfangs macht man die irgendwie. Natürlich kann und sollte uns Erspartes für die ersten Monate aushelfen, denn nicht jede Geschäftsidee greift von null auf 100 in einer Woche! Da heißt es jetzt , ausrechnen, wie lange die Investition reicht, und ab wann dein Geschäft dich trägt.

Und nun schätzt du mal, was deine Geschäftsidee im Idealfall pro Bestellung einbringt. Was sie dich kostet und was dann davon über bleibt.

  • Was wirst du im ersten Jahr an Umsatz erwirtschaften, was im zweiten Jahr und wann ist der break even erreicht?
  • Was sind die Stärkeren und Risiken in deinem Geschäftskonzept (SWOT Analyse) , und wie kannst du schlechtenUmsätzen gegen steuern?

Das Ganze kannst du natürlich auch mit Investoren berechnen. Aber bedenke: Investoren möchten aber auch irgendwann mal ihr Kapital + fette Gewinne retour haben. Bank-Kredite für ein Unternehmen aufzunehmen – davon rate ich eher ab.

  • Was macht der Mitbewarb in der Zwischenzeit?
  • Welche Preise sind für dein Produkt/ Dienstleistung marktüblich?
  • Wie lautet ist dein Alleinstellungsmerkmal?
  • Wo hebst du dich vom Markt ab und wo solltest du noch Entwicklung hineinstecken?
  • Wer ist dein Kunde eigentlich?
  • Wieviel muss dein Geschäft also abwerfen, um dieses Geld monatlich zu erwirtschaften und nicht zu vergessen, wann ist auch dein Finanzpuffer, dass du haben solltest, wieder drin?

Hinzu kommt noch etwas: Du bist nun selbstständig. Somit zahlst du die Steuern direkt an das Finanzamt und was viel schwerer wiegt, ist der Anteil der Sozialversicherung. All das muss hier wieder hereinkommen. Jetzt wird die Luft schon dünner

Zudem kommen etwaige Investitionen wie Geschäftsmieten, Autoanschaffung, Ware usw. Noch dünnere Luft.
Deine Geschäftsidee sollte also einen ziemlich langen Atem haben.

So eine Aufstellung macht man am Besten mit einer Vorlage, die man ganz leicht und gratis aus dem Internet herunterladen kann. Für die erste grobe Einschätzung reicht das allemal. Hier habe ich einen ganz einfachen Plan für Euch hinterlegt: VorlageBusinessplan

Keine Sorge. Wir gehen den im Laufe der Blogs Stück für Stück durch. Bleib entspannt.

Geb dem Kind einen Namen

Planung PräsentationDie Frage meines Lebensgefährten, warum ich denn nicht einfach selbst blogge, ließ mir also keine Ruhe. Aber – waren da nicht tausende Reiseblogger am Start? Was machten die Erfolgreichsten so gut, dass sie sich anscheinend davon ernähren konnten? Und nur eine Hand voll deutschsprachiger Reise Blogger war tatsächlich so gut bezahlt, die anderen lebten wie Nomaden mal hier mal dort und waren eher die klassischen Aussteiger. Das war aber nicht mein Ding. Und nicht wenige machten einfach nur auf ultra erfolgreich. Es ist nicht alles Gold was da draussen rum glitzert. War  so eine Nische wirklich ratsam?

Wenn ich mich nicht entscheiden kann, denke ich einfach komplexer. Warum sollte ich nur über Reisen schreiben? Ich könnte ja auch über Luxus an sich berichten. Und warum sollte ich das eigentlich alleine tun? Man könnte sich ja auch zusammenschließen und gemeinsam etwas aufziehen. So eine Art “Best of” Magazin. Ein Luxusmagazin. Aber woher bekomme ich den Content. Wie viel Content pro Woche brauche ich um eine interessante Reichweite für Werbetreibende zu bekommen? Ich kann das ja schließlich nicht alles alleine schreiben.

Die Idee war zwar geboren, aber wer waren nun die “Jemands” die mir hierbei helfen konnten?

Supporter und Bremser einer Geschäftsidee

Netzwerken ist das A und O eines Kleinunternehmers mit Avancen zum Erfolg.

In der unmittelbaren Nähe, also im Bekannten- und Freundeskreis findet man immer jemand, der etwas kann, was man braucht. Manche machen das für dich sogar sehr gerne und auch gratis. Andere möchten natürlich erstmal wissen, was dabei für sie rausspringt.

Supporter Businessplan

Also nicht ausflippen, auf die Frage, “was zahlst?” Sondern einfach mal überlegen, wie durch so eine Synergie ein Mehrwert zustande kommt, der für beide interessant sein könnte.

In meinem Fall war es Content. Richtig gute Inhalte, geschrieben von Profis und Menschen mit Leidenschaft.. Also kontaktierte ich befreundete Redakteure und Blogger und stellte ihnen in einem Café einfach mal mein Grobkonzept vor.
Mein Umriss erklärte, für was das Magazin stehen sollte, die Inhalte, die Philosophie und die ersten Ressorts, die ich für vielversprechend hielt. Dabei waren immer potentielle Wunschkunden, die bei uns Werbung kaufen sollten hinzu gelistet und der geschätzte Umsatz.
Dann eine kleine Reichweiten Analyse mit typischen Key Words und Google Analytics um darzustellen, wie viele potentielle Leser wir im Raum DACH gewinnen könnten. 

Wenn wir gemeinsam auf einer Plattform schreiben und unsere Dienstleistungen dort bewerben können, bzw. diese Seite in den Suchmaschinen erfolgreich wird, hätte man auch genug Backlinks auf den eigenen Blogs. Wenn ich nun aber auch Werbung in Form von bezahlten Posts, oder Bannern auf dem jeweiligen Ressort laufen ließe, wäre das eine Werbe-Einahme für den Redakteur, der dann, ohne etwas zu tun, gleich mal 10 % casht. Umgekehrt, wenn ein Redakteur Werbung verkauft, erhält er 90 % und ich behalte mir lediglich die 10 % für die Arbeit, die ich damit habe, ein.

Rundherum sah ich nur interessiertes Kopfnicken. Und jeder hatte plötzlich eine Idee, kannte Jemanden der Jemanden brauchte, oder hatte Ideen für ein eigenes Ressort usw.

Das war eines der schönsten “Vor-Gründungs Meetings” die ich  je hatte. Es war unglaublich. Die Start-Up Crew stand!

Von den vielen Bekannten, die ich im Laufe der ersten Wochen ansprach,  blieben am Ende dann eine Hand voller Mitwirkender, die bis heute geblieben sind.

Dass das Ganze nicht von heute auf Morgen gehen würde hatte ich auch mit dem Businessplan festgestellt. Es würde ein langer Weg werden und der Plan war, in 24 Monaten komplett vom Magazin leben zu können. Für meine Mitwirkenden hieß es, abgesehen vom Werbeeinnahmen- Taschengeld pro Monat und der einen oder anderen Recherche Reise auf Lau, selbst genug Kunden über diese Plattform zu finden, bzw. von der Reichweite eines solchen Medien Portals zu profitieren. Wir alle wussten – es war lediglich ein Versuch.

Doch welche Kontakte konnte man noch nutzen?

XING Linked-In und Co. Soziale Netzwerke und längst vergessene Kontakte

Planung Social MediaIrgendwann, mitten in der Nacht, schreckte ich auf und dachte XING ! Nein kein Geräusch, sondern, die gleichnamige deutschsprachige Plattform, die ein wenig mit LinkedIn zu vergleichen war.

Dort hatte ich noch eine alte verstaubte Gruppe in Moderation, mit vielen Luxus Anbietern, die in der Gruppe ihre Produkte anpreisen oder durch socializing den einen oder anderen Kunden fanden. Diese Gruppe galt es ab sofort wieder zu aktivieren.

Ich durchforstete, dabei auch gleich meine Kontakte in Xing und LinkedIn nach bereits bestehenden Direktverbindungen zu Leuten aus der Branche, oder aus dem Luxussegment. Letztendlich wurde fündig und hatte bereits erste, ernsthafte Interessenten.

Die Bremse – und schon das AUS ?

Planung Bremser StopNatürlich gibt es auch immer Bremser. Die Bremser im Leben sind zwar lästig und hauen einem die Euphorie gleich mal wieder in Grund und Boden, jedoch sind sie auch ein klein Bisschen für etwas gut.
Wer vom eigenen Business träumt, versteigt sich gerne in seine Idee und verliert die Objektivität.

So eine Person kann einem helfen, Schwachstellen zu finden. Und so war es jetzt auch bei  mir nicht anders. Denn, entgegengesetzt meines Planes ganz oben, man erinnert sich – “selbstverantwortlich arbeiten von wo auch immer” usw., hatte ich mir jetzt ganz elegant eine weitere Vollzeitbeschäftigung aufgehalst. Na Bravo!

Denn – ohne den derzeitigen Job würde ich  ja die ersten Monate nichts einnehmen, aber mit zwei Jobs, könnte ich lediglich jeweils nur 50% liefern. War das die optimale Konstellation?

Würden nicht beide Jobs nun gewaltig leiden? Und wie wollte ich das wirklich zeitlich schaffen? Zwar war ich im Aussendienst und konnte mir meine Zeit schon einteilen, aber lange Abende und nächtelanges Arbeiten an Website, Kontakten, Content usw., würde ich wohl nicht lange durchhalten.

Zudem muss man auch darauf achten, dass man, im Falle eines Angestelltenverhältnisses, nicht gegen den gültigen Dienstvertrag verstößt. Ist das der Fall, wäre das ein sofortiger Kündigungsgrund durch den Arbeitgeber.

Nach Durchsicht, des von mir gerade unterzeichneten Dienstvertrags, durch meinen persönlichen “Bremser”  – war das leider der Fall. Und es kam noch härter – meine Bitte beim Arbeitgeber um Erlaubnis, nebenher ein kleines Magazin zu gründen – wurde strikt abgelehnt.

Was sollte ich jetzt tun? Ausgeträumt? War das schon das Ende?

Wie es weitergeht lest ihr demnächst hier auf meinem Blog.

Mein “Baby” könnt ihr hier betrachten: https://lifestyleluxurybrigade.com

  • Christian Gera/Bloggerherz & Freizeitcafe Gründer sagt:

    Wieder mal richtig mega geschrieben @marionlslb-magazin – da gebe ich morgen mal meinen Senf & Erfahrungsschatz hinzu via Kommentar hier. Jetzt wird erstmal gegrillt :-) glg!